St. Magdalener 2010 – Ein besonders interessanter und typischer Jahrgang

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„Das kommt richtig Freude auf, wenn man jetzt vor Beginn der St. Magdalener Ernte in die Weinberge hinein schaut!“ Heinrich Plattner, der Präsident des St. Magdalener Schutzkonsortiums, zeigt sich sehr zufrieden: „Die Trauben präsentieren sich mit leuchtend dunkelblauer Farbe, reif und in gutem Gesundheitszustand sowie mit einem Geschmack, der sehr viel versprechend ist.“ [:][:de]

2010, das war in den St. Magdalener Weinbergen in und um Bozen ein Jahrgang, der die Weinbauern vor keine allzu großen Probleme gestellt hat. Mit viel Fleiß und Einsatz konnten die witterungsbedingten Herausforderungen gut gemeistert werden. „Das Wetter war schlussendlich ja auch immer besser als der Wetterbericht“, freut sich Heinrich Plattner.

Ein klassischer St. Magdalener Jahrgang

Das Frühjahr 2010 war durch viel Feuchtigkeit geprägt. Anfang Juni setzte die Blüte der Trauben ein. „Die ersten Trauben haben sich dann heuer rechtzeitig zum St. Magdalener Kirchtag am 22. Juli blau gefärbt“, erinnert sich Heinrich Plattner. „Ein klassischer St. Magdalener Jahrgang also!“ Die längere Hitze- und Trockenperiode im Juli hat das Wachstum der Beeren etwas eingebremst. Da kam dann die ausgedehnte Regenperiode im August gerade recht. „Diese hat die Qualitäten gesteigert und den Reifeprozess der Trauben vorangetrieben.“ Die erste Septemberhälfte mit großen Temperaturunterschieden war dann für den weiteren Reifeverlauf nicht ungünstig. Nur die paar Regentage zwischendurch strapazierten ein letztes Mal die Nerven der Weinbauern. Nach dem schwierigen Jahrgang 2008 mit einem hohen Infektionsrisiko durch Pilzkrankheiten und dem witterungsmäßig idealen 2009er-Jahrgang blicken die St. Magdalener Weinbauer und Kellermeister auf einen Jahrgang 2010, der sehr interessant zu werden verspricht.

Reife, fruchtbetonte und knackige Trauben

„Die Trauben in den St. Magdalener Weinbergen zeigen sich vor Erntebeginn in einem optimalen Reifezustand und von ausgezeichneter Qualität“, berichtet auch Stefan Filippi, Kellermeister der Kellerei Bozen. „Die Beeren sind heuer etwas kleiner, die Trauben dafür umso fruchtbetonter, mit intensiven Farbstoffen, knackig und mit einem geschmacklich saftigen Aromenspiel.“ Die Zuckerwerte liegen etwas über denen des hervorragenden Vernatsch-Jahrgangs 2009, die Säurewerte gleich hoch bis leicht höher als im Vorjahr. Für Stefan Filippi bleibt da nur zu hoffen, „dass sich all diese Qualitäten des Jahrgangs auch in den Weinen wieder spiegeln“. Mengenmäßig liegt der Jahrgang 2010 um die 5 bis 10 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. Aber ansonsten sind für 2010 „alle Voraussetzungen für einen großen und typischen St. Magdalener-Jahrgang mit ausgezeichneten Qualitäten vorhanden – vorausgesetzt, der Wettergott macht uns in den letzten Tagen vor der Ernte keinen Strich mehr durch die Rechnung.“

Ernte 10 Tage später

Während mit der Ernte der St. Magdalener Trauben 2009 im St. Magdalener Anbaugebiet am 14. September 2009 begonnen worden ist, steht die Weinlese 2010 zehn Tage später vor der Tür. Den offiziellen Auftakt zum St. Magdalener Wimmen gibt es am Freitag, 24. September 2010. Je nach Lagen wird sich die Ernte heuer bis in die ersten Oktoberwochen hinziehen. Dann wird sich zeigen, was wirklich im St. Magdalener 2010 steckt.

3 Gläser für St. Magdalener

Zeitgleich mit dem Auftakt der St. Magdalener Ernte wurden die 3 Gläser Weine des Gambero Rosso bekannt gegeben. Darunter ist erstmals in der Geschichte des einflussreichsten Weinführer Italiens ein St. Magdalener. Mit den 3 Gläsern wurde der St. Magdalener classico 2009 von Hannes Pfeifer – Pfannenstielhof ausgezeichnet, der damit als erster Vernatsch-Wein diesen begehrten Preis erhält.

Anwesende Personen (Siehe auch Fotos) Hans Berger (Landesrat für Landwirtschaft), Luigi Spagnolli (Bürgermeister Weinstadt Bozen), Klaus Ladinser (Vizebürgermeister Weinstadt Bozen), Heinrich Plattner (Obmann Schutzkonsortium St. Magdalena), Michael Bradlwarter (Obmann Kellerei Bozen), Ulrich Trockner (Braunhof), Stefan Ramoser (Fliederhof), Margareth und Hannes Pfeifer (Pfannenstielhof), Rudolf Gasser (Steidlerhof)

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